La Cachucha – spanische Tänze im Ballett

Die ‚Cachucha‘ bezeichnet ein kleines Boot und die Texte dieser Tanzlieder beziehen sich fast alle auf ein kleines Boot. Entstanden als Cádiz sich gegen die Truppen Napoleons in der Zeit von 1810-1812 verteidigte. Zunächst ist es ein patriotisches Lied, das sehr schnell getanzt wird, begleitet mit Gitarre, Tamburin und Kastagnetten.

Dieser populäre Tanz verbreitet sich in ganz Andalusien und findet den Weg auf die Tanzbühnen die Welt:

Die spanischen Bühnentänzer, die ‚Bolerotänzer‘, werden aufmerksam. Die ersten spanischen Bühnentänzer, die die Cachucha im Bolerostil getanzt haben, waren vermutlich: Dolores Serral (1816-1885) und Mariano Camprubí (XIII-XIX Jhdt). Sie tanzen die Cachucha 1834 auch in der Pariser Oper. Und die Ballettwelt wird aufmerksam. Es ist die Zeit des Romantischen Ballett, die Ballerinen stellen Geistwesen dar, Sylphiden, Feen und Willis, der Spitzentanz setzt sich durch, um den Eindruck des Schwebens der Tänzerinnen zu vermitteln. Aber auch sogenannte National- und Charaktertänze aus Russland, Polen, Ungarn, Italien und Spanien finden ihren Weg auf die Ballettbühnen. Diese wichtige Phase der Ballettgeschichte, das Romantische Ballet, dauert nur 10 Jahre von 1831-1841.

Der bedeutende Ballettpädagoge Carlo Blasis (1797-1878), Leiter der Tanzschule der Scala in Mailand von 1797-1887, beschreibt in seinem ca. 1830 entstandenen Buch ‚Komplettes Handbuch des Tanzes‘ auch die Cachucha.

Eine der führenden Ballerinen dieser Zeit, Fanny Elssler (1810-1884), tanzt 1836 die Cachucha mit Kastagnetten als Soloversion und hat einen überwältigenden Erfolg damit. Sie damit tritt 1840 in Washington auf und in London, Wien, Berlin, Brüssel, Budapest, Sankt Petersburg, Moskau und Neapel. Der Erfolg macht Schule und so findet der spanische Bühnentanz mit Kastagnetten Einzug in die Ballettproduktionen.

Ab 1850 sinkt die Popularität der Cachucha in Spanien, doch sie gehört unter dem Namen ‚Boleras de la Cachucha‘ weiter zum Repertoire der sogenannten Boleroschule.

In Granada wird sie mit dem Namen ‚El perdón de la novia‘ (Boda gitana) ein Teil der Zambras del Sacromonte.