Unsere Kastagnetten bestehen jeweils aus 2 Paaren. Jede Kastagnette hat Ähnlichkeit mit einer Muschel, darum nennt man beide Hälften zusammen Muschel – ‚concha‘ und jede Hälfte Blatt – ‚hoja‘. Oben in den sogenannten Ohren haben wir 2 Löcher, durch die unsere Kordeln gezogen werden. So kann man sie, je nach Spieltechnik, am Daumen oder Mittelfinger befestigen. Anleitungen zum Herstellen eines Knotens findet Ihr im Block Kastagnettenknoten.

Und die verschiedenen Anteile der Kastagnette haben Namen:

Jede Kastagnette besteht aus 2 Hälften, den Blättern – ‚hojas‘, zusammen sehen sie etwas aus wie eine Muschel – ‚concha‘. Oben am Ende der Rundung findet man die Brücke – ‚puente‘, die den Übergang bildet zu den Ohren – ‚orejas‘.

Die Ohren – ‚orejas‘ haben jeweils ein Loch, durch das man die Kordel zieht. Diese Kordel wird verbunden mit einem speziellen Knoten.

Unterhalb der Brücke – ‚puente‘ – findet man bei den meisten Kastagnetten ein Dreieck, eine Spitze – ‚pico‘. Für den Klang spielt dieser ‚pico‘ keine Rolle, es ist einfach eine Verzierung.


Außen am unteren Ende der ‚hojas‘ ist der Bauch – ‚barriga‘. Hier sollten die beiden Kastagnetten zusammen treffen bei den meisten Zusammenschlägen, den ‚posticeos‘. Man bekommt hier den besten Ton für ‚posticeos‘. Aber es gibt eine große Anzahl an verschiedenen ‚posticeos‘, die zum Teil mit anderen Techniken geschlagen werden.

An der Innenseite der beiden ‚hojas‘ gibt es eine Aushöhlung, das Herz – ‚corazón‘. Das ‚corazón‘ wird umrandet von der Lippe – ‚labio‘. Zwischen beiden ‚labios‘ muss ein Spalt sein, beide ‚hojas‘ liegen nur unten in der Mitte bei dem Punkt – ‚punto‘ aufeinander.

Es gibt Kastagnetten in sehr verschiedenen Formen und Größen, sowie aus sehr unterschiedlichen Materialien. Am gebräuchlichsten ist Holz, Kunststoffe auf einer Basis aus Stoff namens ‚Tela‘ oder aus einem Fasergewebe, meistens Glasfaser, mit dem Namen ‚Fibra‘.

Für die Konzertkastagnetten eignen sich besonders die Kastagnetten aus verschiedenen Holzarten. Früher besonders gern verwendet das Grenadillholz ‚Granadillo‘, ein Baum der Trockenwälder und Savannen Zentral- und Ostafrikas. Mittlerweile ist dieser Baum geschützt, und darf nicht mehr eingeführt werden. Andere Holzarten sind z.B. Buche, Eiche, Ebenholz, Buchsbaum, Rosenholz ….

Aber es gibt auch sehr gute Kastagnetten aus verschiedenen Kunststoffen:

‚Tela‘ (ein Kunststoff auf einer Basis aus Stoff) hat einen warmen Ton, Klangfarben sind deutlich schwerer zu erarbeiten, aber dieses Material ist nicht so witterungsempfindlich wie der Naturstoff Holz.

‚Fibra‘ (aus einem Fasergewebe) hat einen klaren lauten Ton, ist ebenfalls unempfindlicher für Temperaturschwankungen und unterschiedliche Luftfeuchtigkeit. Klangfarben kann man mit diesen Kastagnetten kaum erreichen.

Kastagnetten werden von spezialisierten Instrumentenbauern, einem Kunsthandwerk, hergestellt. Manchmal existieren diese hochqualifizierten Handwerksbetriebe seit einigen Generationen in einer Familie, wie z.B. Castañuelas del Sur in Sevilla. Aber dazu in einem späteren Blog mehr.