Um Kastagnettenstimmen zu notieren, benutzt man statt der 5 Linien, dem Pentagramm der Musiknotation z.B. für eine Klavierstimme, 2 Linien, das sogenannte Bigramm.
Die rechte Kastagnette, ‚hembra‘, hat einen etwas höheren Ton, als die linke, ‚macho‘. Im Bigramm für die Kastagnettennotation werden Noten auf der oberen Notenlinie auf der rechten Kastagnette gespielt und Noten auf der unteren Notenlinie auf der linken. Wichtig: die Halsrichtung der Noten bestimmt die Hand, die spielt. Also Halsrichtung nach oben bedeutet, die rechte Hand spielt – teilweise auch auf der linken Kastagnette – und Halsrichtung nach unten, die linke Hand spielt – teilweise auch auf der rechten Kastagnette. Dadurch ergeben sich deutlich erweiterte Klangmöglichkeiten.
Weitere Klänge kann man mit den ‚Posticeos‘ hervorrufen. 2 zusammenstehende Noten zwischen beiden Linien stehen für einen Posticeo oder Choc. Man schlägt sanft und nur durch eine kleine Bewegung des Daumens die Kastagnetten auf verschiedene Art und Weise zusammen. Es gibt viele Varianten des Posticeos wie auch aller anderen Schlagtechniken.
Der Vorteil dieser Kastagnettennotation, die nach meinen Informationen von Emma Maleras entwickelt wurde, besteht darin, das man mit den in der Musik üblichen Zeichen, also Noten Pausen, Symbolen usw. alles aufschreiben kann und jeder, der Noten lesen kann, orientiert sich schnell.
Aber es gibt auch besondere Zeichen und Vereinbarungen für die Notenschrift der Kastagnetten, z.B. werden 4 Noten, die mit einem oder mehreren Balken verbunden sind, immer vom kleinen Finger aus hoch zum Zeigefinger gespielt. Übrigens zählen wir die Finger für Fingersätze vom kleinen Finger der rechten Hand angefangen bei 1, ohne die Daumen mitzuzählen, bis zum Zeigefinger der linken Hand mit 8. Eine einzelne Note ohne Fingersatz wird immer mit dem Mittelfinger gespielt.
Mit den Konzertkastagnetten bekommt man sehr vielseitige rhythmische Möglichkeiten, eine unglaublich reichhaltige Klangvielfalt und umfangreiche musikalische Ausdrucksmöglickeiten. Die Kastagnetten sind ein vollwertiges Soloinstrument und für das Studium sollte man, wie für alle Instrumente, eine profunde und langjährige Ausbildung durchlaufen.